„Rödeltal hat zwei Punkte im Aufstiegskampf liegen lassen und wir haben einen Punkt im Abstiegskampf geholt.“ (Falk Schwinger)
Beim Derby gegen den SV Rödeltal vor heimischer Kulisse musste Trainer Lutz Meichsner auf den verletzten Franke verzichten, konnte dafür aber wieder auf Remtisch zurückgreifen. Somit ergab sich lediglich eine Änderung in der Startformation im Vergleich zum starken Spiel in Friedrichsgrün.
Die Gäste erwischten den besseren Start, indem sie die Hirschfelder Defensive von Beginn an forderten. Dabei kamen die Rödeltaler zumeist über ihre starke rechte Seite, konnten sich aber zunächst keine zwingenden Chancen erarbeiten. Es dauerte einige Minuten, ehe Stabilität in der Hirschfelder Mannschaft einkehrte und ein geordneter Spielaufbau stattfinden konnte. Mit der Zeit kamen Selbstvertrauen und Sicherheit zurück, sodass die Gastgeber zunehmend stärker aufspielten. Den Höhepunkt dieser Phase markierte Langosch, der das gegnerische nur um Zentimeter verfehlte: nach brilliantem Zuspiel von Flechsig musste die Mannschaft fassungslos zusehen, wie sein schöner Heber knapp über den Querbalken ging. Wenig später war es erneut Langosch, der allein vor Gäste-Keeper Bretschneider auftauchte und sein Team den Atem anhalten lies – doch erneut fehlten nur die berühmten Zentimeter. Fast im Gegenzug kamen nun die Gäste: von der Hirschfelder Mannschaft nicht angegriffen, konnte ein Rödeltaler Mittelfeldspieler seinen Stürmer in Szene setzen, welcher – durch Schwinger noch entscheidend gestört – denkbar knapp am Gehäuse der Gastgeber vorbei schoss. Die nächste Chance vereitelte Hendel, der den Ball mit starker Parade fest hielt. So ging es mit einem gerechten 0:0 in die Halbzeitpause.
Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag: nach Foulspiel an Georgi trat Heigel zum Freistoß an. Dessen Ball fand erneut Georgi, welcher unbedrängt zur 1:0-Führung einköpfen konnte (47.). In der Folge wurden die Gäste wieder stärker und machten es den Hirschfeldern schwer. Mit Hoffmann brachte Meichsner einen neuen Mann, der vorne die Bälle behaupten sollte. Dennoch waren Entlastungsangriffe Mangelware, immer wieder gelang es den Gästen, den Gegner in seine Hälfte zu drängen. Auch zwei weitere Wechsel änderten nichts daran, dass sich die Gastgeber nur selten befreien konnten und ihren Raum nicht gut genug ausnutzen, um einen Konter gezielt zu Ende zu spielen. Am Ende kam es, wie es kommen musste: nach Hirschfelder Ballverlust war es erneut der starke Außenbahnspieler des SV Rödeltal, der – wenngleich mit etwas Glück – auch im 6.Spiel in Folge ein Tor erzielte (86.). Die letzten Minuten hatten es noch einmal in sich. Zuerst rannte ein Rödeltaler Spieler seinen Kameraden um, welcher Gerisch als „Wichser“ beschimpfte und dafür zu Recht die rote Karte sah. Dennoch entschied der Schiedsrichter auf Foulspiel und damit auf Freistoß für die Gäste (88.). Kurz darauf wurde Hendel, nachdem er den Ball im eigenen Strafraum aufgenommen hatte, vom gegnerischen Stürmer ohne Chance auf den Ball attackiert. Unverständlicher Weise zeigte der Schiedsrichter hier nur gelb (89.). Dafür wurde Heigel kurz darauf mit gelb-rot zum Duschen geschickt (90.+1), bevor der Schiedsrichter die Partie beendete.
Mit dem Ergebnis können beide Teams zufrieden sein. Das Spiel fand auf Augenhöhe statt, beide Mannschaften hatten die Chance zu gewinnen, dennoch war das Gegentor unglücklich. Insgesamt geht das Remis jedoch in Ordnung. Nächste Woche wird der 1.FC Weiß-Grün Hirschfeld noch einmal alls geben, um wenigstens einen Punkt aus Crossen mitzunehmen und in der Tabellenmitte zu überwintern.
Hirschfeld mit: Hendel – Gündel, Heigel, Schwinger, Groß – Bagehorn (C), Georgi (47.) – Graube (70. Gerisch), Flechsig, Remtisch (65. Schmidt) – Langosch (55. Hoffmann)